Meine ersten 3 Wochen in Brasilien sind mittlerweile um. So richtig kann ich nicht sagen, was ich von dem Land halten soll. Es ist alles so kontrovers. Zwischen dem Norden und dem Süden lassen sich auch klar Unterschiede erkennen: Der Süden ist verhältnismäßig reicher und hier sprechen deutlich mehr Leute Englisch. Aber der Reihe nach.
Jericoacoara
Meine erste Woche habe ich im Ferienort „Jeri“ im Norden des Landes verbracht. Warmes Wasser, Sonne pur und eine ordentliche Brise waren die perfekten Bedingungen um Kitesurfen zu lernen. Erschrocken war ich über die wirklich mangelhaften Englischkenntnisse in einer so touristischen Gegend. Zum Glück habe ich ein paar Brasilianerinnen kennengelernt und mir so auch ein paar (Speisekarten-) Grundkenntnisse Portugiesisch angeeignet. Es war auch sehr interessant was die Mädels über das Leben in São Paulo und Rio de Janeiro zu berichten hatten. Alles in allem hatte ich eine super Zeit und auch das Kitesurfen hat am Ende doch ganz gut geklappt.
Fortaleza
In Fortaleza steckte ich dann ein paar Tage aus gesundheitlichen Gründen fest und so änderten sich meine Reisepläne für die zweite Woche. Aber es kommt ja bekanntlich immer anders als man denkt. So tauschte ich Salvadors Altstadt und einen tollen Nationalpark mit großen Canyons gegen das Hostelbett.
Fortaleza an sich war ganz nett, aber auch keine Schönheit. Tagsüber habe ich mich nie unsicher gefühlt, aber die Stadt ist nachts wohl nicht ohne.
Rio de Janeiro
In Rio am Flughafen angekommen sah man zwar Werbung für Olympia, aber sonst hatte man die ersten Tage noch nicht das Gefühl, dass das größte Sportevent der Welt in gut 2 Wochen stattfindet. Dies hat sich aber zum Ende des Monats deutlich geändert. Jetzt sieht man überall Athlethen-Taxis, Leute mit ihrer Akkreditierung um den Hals – was auch immer die damit an der Copacabana wollen – und bereis viele Freiwillige. Etwas gruselig ist, dass auch viel Militär in der Stadt ist. Auch fliegen den ganzen Tag über Militärhubschrauber ihre Runden und vor der Copacabana schippert ein Militärschiff. Auch werden nun dann auch mal die ersten Tribünen für den Triathlon aufgestellt. Insgesamt wird alles glaube ich sehr auf die brasilianische Art und Weise gehandhabt: Alles auf den letzten Drücker.
Auch ich habe bereits meine Uniform und Akkreditierung abgeholt und bin startklar wenn ich dann am 02. August das erste mal „arbeite“. Wobei es sich mehr um pures Vergnügen handeln dürfte: Ich begleite ich deutschen Handballer. Dies bedeutet auch, dass ich alle Spiele aus zweiter Reihe verfolgen darf. Und ja, ich bin aufgeregt wie ein kleines Kind.
Mein bisheriges Sightseeing-Programm in und um Rio:
Escardaria Selorón im Stadtteil Lapa
Wanderung zu einem der Morro Dois Irmãos inkl. Favela Vidigal
Die Favela befindet sich im Umbruch und zählt als sichere Gegend in Rio. Insgesamt war es auch nichts anderes als durch La Paz (Bolivien) zu laufen. Auf der Strecke den Berg hinauf, hatte man einen Blick auf das Tal, über das sich Südamerikas größte Favela erstreckt. 80.000 Leute leben dort. Oben auf dem Berg am Rande Ipanemas angekommen, hatte man einen tollen Ausblick über Rios berühmte Strände. Auch ein paar Leute von ARD/ZDF hatten sich dort hin verirrt, aber keine bekannten Moderatoren.
Copacabana & Ipanema
Für einen Stadtstrand sind beide Strände wirklich schön. Ich finde auch schöner als Bondi Beach in Sydney. Leider hat das Wasser doch eher Ostseetemperatur, aber das Wetter gleicht nun wirklich keinem „Winter“ – meist 24 bis 28 Grad und Sonne pur.
Wanderung zur Statue Christo Redentor
Ich scheine einen Hang zu Bergwanderungen im Laufe meiner Reise entwickelt zu haben. Nicht per Zug oder Minibus, nein zu Fuß ging es die 750m den Berg Corcovado zur Christo Statue hoch. Zum Glück erwischten wir einen wolkigen, nett temperierten Morgen und just in dem Moment wo wir oben waren, kam die Sonne raus und es klarte auf.
Auf der zweiten Hälfte des Weges musste man ein Bisschen klettern und sehr viele Stufen erklimmen. Die Aussicht oben lohnte sich natürlich und es war auch ein gutes Gefühl, sich diese selbst erarbeitet zu haben.
Auf dem Weg nach unten hatten wir dann einen kleinen „Affen-Zwischenfall“. Nun, die beiden Mädels aus England wollten unbedingt Affen sehen. Danach waren sie nicht mehr so scharf darauf. Einer der Affen kam uns immer näher und grinste angriffslustig. Das leicht panisches Kreischen nicht unbedingt zur Beruhigung der Situation beiträgt, hatten die beiden kurz vergessen. Am Ende haben sowohl wir als auch die Affen das Aufeinandertreffen gemeistert.
Zuckerhut
Die wohl größte Enttäuschung war die Fahrt auf den Zuckerhut. Wir hatten alles perfekt getimet um zum Sonnenuntergang oben zu sein. Klappte auch super, nur die kompletten Aussichtsplattformen in Richtung Sonnenuntergang und somit Rio waren wegen Bauarbeiten geschlossen. So hatte man leider nicht den erhofften super Blick über die ganze Stadt inkl. Copacabana. Ein kleines Trostpflaster war die Zwischenstation der Gondel. Von Dort konnte man immerhin einen Großteil sehen.
Ilha Grande
Tagesausflug gen Süden für ein Bootstrip zu verschiedenen Stränden und Buchten. Der Trip war eine nette Abwechslung zur Großstadt.
Heute geht es für einen Tag nach Argentinien. Ich bin im Drei-Länder-Eck bei den Wasserfällen von Iguazú. Diese zählen mit zu den größten der Welt.
Bis bald!